Geschichte der Gemeinde Neusorg

Neusorg

Die Kirchengemeinde Neusorg umfasst die politischen Gemeinden Brand/Opf., Ebnath, Pullenreuth und Neusorg. Sie ist mit 65 km² der Fläche nach die größte Kirchengemeinde im Dekanat Wunsiedel, der Gemeindegliederzahl nach gehört sie aber zu den kleinsten. Nur um die 400 evangelische Christen leben hier.

Schon während der Reformationszeit gab es in Ebnath eine protestantische Pfarrei, mit der Gegenreformation 1626 wurde aber das ganze Gebiet römisch-katholisch. Erst nach dem 1. Weltkrieg kamen die ersten evangelischen Familien wieder in diese Region. Mit dem Zuzug von über 800 evangelischen Flüchtlingen nach dem 2. Weltkrieg entstand der Wunsch, in Neusorg eine Kirchengemeinde zu gründen. Bis zu dieser Zeit wurden die Gemeindeglieder von Marktredwitz mit versorgt.

Einweihung 19.11.1950

Einweihung Christuskirche 1950

Die Christuskirche

1950 wurde Neusorg zum eigenständigen Vikariat ernannt und im gleichen Jahr konnte auch die Christuskirche eingeweiht werden.

Heute gilt die ganz aus Holz gefertigte Kirche als eine der besterhaltensten Otto-Bartning-Kirchen und steht unter Denkmalschutz. Der Bauhausprofessor entwarf diese Form der Diasporakapellen, damit nach dem Krieg schnell und kostengünstig Kirchen aufgebaut werden konnten. Sie wurden in gebrauchsfertigen Montageteilen geliefert und vor Ort auf ein Fundament gesetzt. Die Kirche ist so konstruiert, dass sie nicht nur für Gottesdienste, sondern auch als Gemeindehaus verwendet werden kann. Der Altar kann verschlossen werden, und durch Klappläden im rückwärtigen Bereich ist ein ganzer Raum abtrennbar. Stifter der Kapelle ist die amerikanische Sektion des Lutherischen Weltbundes. Sie bietet Platz für ca. 100 Personen.

1951 wurde auch das Pfarrhaus neben der Kirche errichtet, doch Pfarrer Walter Mrowiec, unter dem beide Gebäude erbaut wurden, wechselte die Stelle, bevor er einziehen konnte. So war es Pfarrer Adolf Grimm, der zuerst in dem neuen Pfarrhaus wohnte, auf den nach einigen Vertretungszeiten Pfarrer Bernhard Stache folgte. 1976 wurde Neusorg zur eigenständigen Kirchengemeinde ernannt.

Unter Pfarrer Hans-Rainer Guth wurden erstmals Neusorg und Waldershof vom gleichen Pfarrer versorgt, unter Pfarrer Franz Giegold wurden 1995 beide Gemeinden zu einer gemeinsamen Pfarrei.

Durch die Abwanderung vieler Heimatvertriebener, die keine Arbeit fanden, schrumpfte die Gemeindegliederzahl auf 310, inzwischen ist sie wieder auf über 400 gestiegen.

Die extreme Minderheitensituation prägt die Gemeinde. So werden z.B. auch jetzt noch die Schüler und Schülerinnen der Hauptschulklassen für den Religionsunterricht nachmittags in Klassenstufen übergreifenden Gruppen unterrichtet (5-9). Die ehrenamtlichen Mitarbeiter sind dafür besonders aktiv, verlässlich und aufgeschlossen.

Pfarrhaus Neusorg (inzwischen verkauft)

Christuskirche innen

In vielen Gemeindebereichen (z.B. Kindergruppen, Jugendfreizeiten und Kirchenchor) wird mit der Gemeinde Waldershof zusammengearbeitet. Neben den Gottesdiensten in der Christuskirche trifft sich die Gemeinde auch jeden Monat einmal in der Fuhrmannsreuther Kapelle.

Ein weitere Gottesdienst findet monatlich im Senioren-Service-Haus statt.

Ein Höhepunkt alle zwei Jahre ist das Sommerfest rund um die Christuskirche, deren Außenanlage 2007 neu gestaltet wurde, nachdem der Fichtenwald, in dem das Gotteshaus lag, morsch geworden war. 2020 wurde der Platz vor der Kirche neu gepflastert.